Das Vor­sor­ge­sys­tem der Schweiz

In der Schweiz wohnhafte und erwerbstätige Personen zahlen automatisch in die 1. Säule ein. Diese staatliche Vorsorge umfasst die Alters- und Hinterlassenenversicherung (AHV), die Invalidenversicherung (IV) sowie Ergänzungsleistungen (EL). Ziel der 1. Säule ist es, Ihnen im Rentenalter oder bei Invalidität ein Einkommen bzw. das Existenzminimum zu sichern. Bei Erreichen des gesetzlichen Rentenalters haben Sie Anspruch auf AHV-Leistungen. Diese Leistungen sind insbesondere abhängig von der Einkommenshöhe und von der Dauer Ihrer Einzahlungen.

Trotz allfälliger Ergänzungsleistungen reicht die 1. Säule indes häufig nicht aus, um im Alter unbeschwert leben oder auch intensive Pflege finanzieren zu können. Auffangen soll dies die 2. Säule, die berufliche Vorsorge.

Die 2. Säule ist für Arbeitnehmende ebenfalls obligatorisch und für Selbstständigerwerbende optional. Diese 2. Säule trägt dazu bei, dass Sie auch nach Ihrer Pensionierung oder im Falle einer Erwerbsunfähigkeit Ihren gewohnten Lebensstandard beibehalten können: Die Leistungen aus der 1. und 2. Säule zusammen entsprechen rund 60 Prozent des letzten Lohnes. Einbezahlt werden die Beiträge von Ihnen und Ihrem Arbeitgeber zuhanden einer Vorsorgeeinrichtung wie einer Pensionskasse oder Sammelstiftung. Diesen obliegen die Verwaltung der Gelder und die Rentenauszahlung. Die Leistungen, die sich je nach Vorsorgeeinrichtung unterscheiden können, werden durch Ihren versicherten Lohn sowie die bezahlten Beiträge bestimmt.

Um den gewohnten Lebensstandard halten zu können, sollten Sie nach der Pensionierung aus AHV und Pensionskasse monatlich über gut 80 Prozent Ihres letzten Einkommens verfügen.

Die 3. Säule ist eine wichtige Ergänzung zu den Leistungen der 1. und 2. Säule. Damit lassen sich individuelle Vorsorgelücken schliessen sowie persönliche Bedürfnisse abdecken. Man unterscheidet zwischen der gebundenen (Säule 3a) und der ungebundenen Selbstvorsorge (Säule 3b):

Einlagen in die Säule 3a fördert der Staat mit Steuervorteilen – einbezahlte Beträge sind vom steuerbaren Einkommen abziehbar. Bei der Auszahlung wird das Geld getrennt vom übrigen Einkommen zu einem reduzierten Satz besteuert (einmalige Kapitalleistungssteuer zum Rentensatz). Kapital in der Säule 3a ist bis fünf Jahre vor dem ordentlichen Rentenalter gebunden.

Die Säule 3b lässt mehr Freiheiten zu als die Säule 3a. Sie können jährlich Beträge in beliebiger Höhe einzahlen ohne gesetzlich festgelegten Maximalbetrag. Das angesparte Guthaben ist jährlich zu versteuern, dafür fallen beim Bezug keine zusätzlichen Steuern an.